Privathaus
Ein entscheidender Teil des Projektes „Konkreter Friedensdienst“, zu dem sich im Oktober 2009 Oberstufenschülerinnen und –schüler des Max-Planck-Gymnasiums Düsseldorf sowie drei Begleitpersonen für drei Wochen nach Mariannhill/Südafrika aufmachten, war die Errichtung eines Drei-Zimmer-Hauses für eine fünfköpfige Familie in den Townships von Durban.
Innerhalb von zwei Wochen entstand direkt neben einer notdürftig errichteten Wellblechhütte unter der Leitung von einheimischen Baumeistern ein neues Zuhause für eine Familie, die ihr Haus bei einem Erdrutsch verloren hatte. Mit Spenden aus dem Verein LEBENSzeichenAfrika e.V. konnten die benötigten Baumaterialien besorgt werden.
Anschließend mussten die Kieselsteine, der Sand, der Zement und die Steinquader per Hand zur auf einer Anhöhe gelegenen Baustelle getragen werden. Dort erfolgte dann das Abtragen von Erde für eine ebene Grundfläche, das Ausheben und Auffüllen des Fundaments , die genaue Vermessung des Grundrisses und die Errichtung des Rohbaus.
Für uns Teilnehmer der Fahrt war die Arbeit am Haus ungewohntes Neuland, lief aber mit der Zeit zunehmend an. Mit Willen und tatkräftigem Anpacken stellten wir uns der harten körperlichen Arbeit allerdings nicht ganz alleine. Kundige Südafrikaner unterstützten uns dabei. Der Hausbauer Kita Cele bleibt uns besonders in Erinnerung.
Er begleitete unser gesamtes Wirken vor Ort, angefangen beim Privathausbau bis hin zu den kleineren Renovierungsarbeiten; er war es auch, der das Haus schließlich fertigstellte, als wir für drei Tage nach Kapstadt reisten.
In der dritten Woche erfolgte dann die Schlüsselübergabe an eine sichtlich strahlende Familie. Während des Bauprozesses hatten sie engagiert mitgeholfen, zum Beispiel, indem sie unsere Arbeit am kommenden Tag bereits in der Nacht vorbereitet hatten.
Die Mutter und ihre vier Söhne konnten nun einziehen. Sie verriet uns mit großer Dankbarkeit in den Augen, dass sie alleine wahrscheinlich 20 Jahre dafür benötigt hätte, was nun innerhalb von zwei Wochen durch die Mithilfe aller aus dem Nichts geboren worden war. Im Nachhinein kann man vielleicht sagen, dass das Haus ein gelungener Start und im Laufe der Zeit Symbol für das war, was noch zu erreichen war, weil es die Gruppe zusammenband und unser Herz an dem Haus hing.
Es blieb letztendlich aber nicht das Einzige: Über 7000 weitere Euros aus Spendengeld hatten wir zusätzlich in Baumaterialien investiert, nach unserer Abreise verarbeitete Kita diese in fünf weitere Häuser für alleinstehende Mütter mit Kindern.